An der Universität Mozarteum fand am 29.2.2024 erstmals ein besonderes Treffen zum Thema „Musiklehrkräftemangel“ statt – zahlreiche Vertreter*innen wichtiger musikalischer Institutionen aus Oberösterreich, Salzburg und Oberbayern setzten sich gemeinsam an einen Tisch, um die aktuelle Situation zu diskutieren und sinnvolle Maßnahmen zu entwickeln.

Sowohl an Schulen als auch an Musikschulen besteht besonders im Bereich des Musik- und Instrumentalunterrichts großer Bedarf an musikpädagogischem Nachwuchs. Das Stellenangebot ist bereits jetzt wesentlich größer als die verfügbaren Lehrkräfte – eine Jobgarantie für den Lehrkräftenachwuchs ist also gegeben. Pro Jahr werden allein in Oberösterreich und Salzburg (Cluster Mitte) rund 60 neue Musiklehrkräfte benötigt, dazu kommen noch weitere Lehrende an den Musikschulwerken. So müssen in den kommenden 10 Jahren 36% der Stunden nachbesetzt werden, wie von den Vertretern zu erfahren war. Die Entwicklung innerhalb der Instrumente ist ungleichmäßig verteilt. Die Lage bei den Tasteninstrumenten und Streichern ist beispielsweise relativ stabil, allerdings sinken die Bewerbungs- und Ausbildungszahlen im pädagogischen Bereich bei den Blasinstrumenten zum Teil dramatisch. Das Interesse an den Musikkapellen und Chören scheint ungebrochen groß zu sein, leider spiegelt sich dieses Interesse nicht in der Zahl der Studienbewerbungen wider.

„Da die Lehramtsausbildung für Musik- und Instrumentalpädagog*innen seit 2016 im Verbund Cluster Mitte in den Bundesländern Salzburg und Oberösterreich umgesetzt wird, sahen wir als Ausbildungsinstitution im Bereich der zukünftigen Musiklehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen und Musikschulen die Notwendigkeit, die zentralen Stakeholder dieser beiden Bundesländer sowie dem angrenzenden Bayern zu einem gemeinsamen Gedankenaustausch einzuladen, um effektiv dem aktuellen und künftig zunehmenden Lehrkräftemangel entgegenzuwirken“, wie Martin Losert, Univ.-Prof. für Instrumental- & Gesangspädagogik an der Universität Mozarteum betont. Nur in der Synergie könnten sinnvolle Maßnahmen entwickelt werden, die ihre volle Wirkung entfalten.